Die Schwierigkeit des Netzausbaus liegt darin, mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien Schritt zu halten. So muss beispielsweise Strom, der im Norden Deutschlands aus Windkraft erzeugt wird, in den verbrauchsstarken Süden des Landes transportiert werden. Entscheidender Faktor ist dabei die Zeit, denn bis Ende 2022 werden die verbliebenen sieben Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Rechtsgrundlagen für den Netzausbau sind im Wesentlichen das Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) und das Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG).

Erster Baustein für den Netzausbau: Das Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG)

Im Jahr 2009 hat der Gesetzgeber mit dem Energieleitungsausbaugesetz den ersten wichtigen Baustein für den Netzausbau der Energiewende gelegt. Erstmals wurde der vordringliche Ausbaubedarf des Übertragungsnetzes in einem Bedarfsplan gesetzlich festgeschrieben, wodurch der Ausbau der erforderlichen Leitungen beschleunigt werden sollte. Nach dem EnLAG sind 22 Vorhaben erforderlich, die in Zuständigkeit der Länder genehmigt werden. Diese Vorhaben sind als Startnetz Grundlage für jeden weiteren Übertragungsnetzausbau in Deutschland.

Aktuelle Zahlen zum Netzausbau

Die Gesamtlänge der Leitungen, die sich aus dem EnLAG ergeben, liegt gegenwärtig bei rund 1.800 km. Insgesamt sind rund 1.150 km genehmigt. Etwa 800 km realisiert, das sind knapp 45 Prozent der Gesamtlänge. Rund 21 Kilometer wurden im zweiten Quartal 2018 fertiggestellt. Weitere rund 20 km befinden sich in laufenden Raumordnungsverfahren. Rund 600 km befinden sich vor- bzw. im Planfeststellungsverfahren. Knapp 70 Prozent der EnLAG-Leitungskilometer sollen bis Ende 2020 fertiggestellt sein, so die Übertragungsnetzbetreiber.

Bundesbedarfsplan als zentrales Instrument für den Ausbau

Mit dem 2013 in Kraft getretenen und Ende 2015 neugefassten Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) hat der Gesetzgeber dann den nächsten Baustein für den Netzausbau gesetzt. Das BBPlG stellt für die darin aufgeführten Vorhaben die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und den vordringlichen Bedarf zur Gewährleistung eines sicheren und zuverlässigen Netzbetriebs fest.

Der im BBPlG enthaltene Bundesbedarfsplan ist das zentrale Instrument für den Ausbau der Stromnetze:

• Er identifiziert auf Grundlage des Netzentwicklungsplans und des Offshore-Netzentwicklungsplans die vordringlichen Ausbauvorhaben, die für die Energiewende erforderlich sind. Als sogenanntes Zubaunetz setzen diese inzwischen 43 Vorhaben die Verwirklichung des Startnetzes voraus.
• Entsprechend dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz Übertragungsnetz (NABEG) werden die Planungs- und Genehmigungsverfahren für länderübergreifende und grenzüberschreitende Höchstspannungsleitungen nach dem BBPlG durch die Bundesnetzagentur durchgeführt.

Die Vorhaben aus dem Bundesbedarfsplangesetz

Die Gesamtlänge der Leitungen, die sich aus dem Bundesbedarfsplangesetz ergeben, liegt aktuell bei etwa 5.900 km. Diese Summe hängt stark vom Verlauf der Nord-Süd-Korridore ab und wird sich im weiteren Verfahrensverlauf konkretisieren. Von den 5.900 km sind rund 3.050 km im Netzentwicklungsplan als Netzverstärkung kategorisiert; fallen etwa 3.600 km in die Zuständigkeit der Bundesnetzagentur. Davon befinden sich gegenwärtig etwa 2.950 km in der Bundesfachplanung und 30 km vor dem Planfeststellungsverfahren; fallen etwa 2.200 km in die Zuständigkeit von Länderbehörden. Davon befinden sich gegenwärtig etwa 115 km im Raumordnungsverfahren und 1.050 km vor dem beziehungsweise im Planfeststellungsverfahren; wurden weitere rund 100 km wurden bereits in den Verfahren des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie genehmigt; sind bisher rund 600 Trassenkilometer genehmigt und davon rund 150 km realisiert worden; wurden im zweiten Quartal 2018 wurden 4 km fertiggestellt.

Quelle: PM der Bundesnetzagentur vom 14.08.2018

EnWG  - Wer bietet mehr?  Vergleichen Sie selbst: Wir bieten Ihnen die erste Gesamtkommentierung des EnWG und 18 Verordnungen, die auf seiner Grundlage erlassen wurden. Das Werk ist bietet zahlreiche Auslegungs- und Gestaltungshinweise und praktische Lösungsvorschläge. Das Wichtigste auf einen Blick: Regulierungspraxis der Aufsichtsbehörde (BNetzA) Entscheidungspraxis der Gerichte unternehmerische und anwaltliche Perspektive Einzigartig – die integrierten Überblickskommentierungen: AbLaV, ARegV - GasGVV - GasHDrLtgV - GasNEV - GasNZV - KAV - KraftNAV - LSV - MaStRV - NAV - NDAV - NetzResV - StromGVV - StromNEV - StromNZV - SysStabV - ÜNSchutzV

(ESV/cw, bp)