Dem verstorbenen Anarchisten David Graeber verdankt die Welt die Erkenntnis, dass es nicht so ganz wenige Jobs gibt, die gut bezahlt, aber völlig überflüssig sind: Leute erfassen Tatsachen und stellen sie in gutaussehenden Grafiken dar, die dann nie jemand verarbeitet. Sie leiten Mitarbeiter an, die besser ohne sie auskämen, vertuschen die Unfähigkeit ihrer Vorgesetzten oder dienen durch ihre schlichte Existenz dem Prestige ihrer Abteilung, deren Führung in Hinblick auf die Kopfstärke nicht hinter anderen Abteilungen zurückstehen will. Dachte man sich die Marktwirtschaft bislang immer als eher effizient, weil Märkte ja angeblich so clever sind, kamen nach Erscheinen von Graebers „Bullshit Jobs“ 2018 bei manchem doch Zweifel auf. Immerhin sprach Graeber von rund 40 % der Arbeitnehmer, die ihre Stelle völlig sinnlos finden, aber die bleiben, weil man ja irgendwie die Miete zahlen muss, und mit länglichen Meetings, grotesk aufgeblasenen Arbeitsprozessen und deren Dokumentationen und regelmäßigen Review-Runden irgendwie 40 Wochenstunden totschlagen.
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2194-5837 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2021 |
Veröffentlicht: | 2021-11-12 |
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